{"id":27054,"date":"2017-07-04T21:11:51","date_gmt":"2017-07-04T19:11:51","guid":{"rendered":"http:\/\/www.dghd.de\/?p=27054"},"modified":"2017-07-04T21:11:51","modified_gmt":"2017-07-04T19:11:51","slug":"mit-twitter-themen-und-menschen-vernetzen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.dghd.de\/blog\/mit-twitter-themen-und-menschen-vernetzen\/","title":{"rendered":"Mit Twitter Themen und Menschen vernetzen"},"content":{"rendered":"

Digitale Medien und Hochschuldidaktik. Was in dem \u201cund\u201d dieser Arbeitsgruppe der dghd zum Tragen kommt, entspricht nicht immer der Realit\u00e4t: Zum einen stehen Digitale Medien und Hochschuldidaktik nicht so lose nebeneinander, wie es ein \u201cund\u201d zum Ausdruck bringt, zum anderen sind beide Elemente nicht immer so stark miteinander verbunden. Andere Bezeichnungen hatten auch gute Gr\u00fcnde f\u00fcr sich, u.a. denjenigen, dass man schon lange ja immer auch mit Medien arbeitet. Trotzdem habe u.a. auch ich mich als diese AG vor einiger Zeit gegr\u00fcndet wurde, stark f\u00fcr diese Bezeichnung ausgesprochen. <\/span><\/p>\n

Warum? Weil beide Themen wichtig sind und sie sich nicht zwingend \u201cin eins legen lassen.\u201d \u00a0Es gibt also Verbindungen, Abgrenzungen, Beziehungen. Die finden sich z.T. institutionell in Bezeichnungen von Projekten und Einrichtungen wieder, aber noch mehr in Personen und deren Handlungen. <\/span><\/p>\n

Mir pers\u00f6nlich ist f\u00fcr den ersten Blogpost hier im neuen Blog der AG Digitale Medien und Hochschuldidaktik dabei die Kommunikation besonders wichtig. Wie spricht man \u00fcber Lehre, Hochschuldidaktik, Medien? Nicht nur in Publikationen, sondern eher in den informellen Gespr\u00e4chen. Beim Kaffee, in der Mensa, nach oder vor einem Vortrag, am Rande eines Projektes oder einer Forschungsidee. Vor allem aber auf Tagungen. Zwischen eigentlichen R\u00e4umen (vgl. auch <\/span>Sesink zur P\u00e4dagogik als einr\u00e4umende Praxis<\/span><\/a>) kann man gut Schnittstellen austesten und entwickeln. <\/span><\/p>\n

Ein Raum, der aus mehreren Gr\u00fcnden gut zum Austesten und Entwickeln von Verbindungen funktionieren kann, ist der informelle Raum der Kommunikation per Twitter. Auf der letzten Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft f\u00fcr Hochschuldidaktik haben wir dabei gleich mehrere gute Erfahrungen gemacht. Wichtig war daf\u00fcr, es allen Beteiligten transparent zu machen, was Twitter ist und wie es genutzt werden kann, wie man sich damit darstellen, fehlertolerant kommunizieren und technisch experimentieren kann. Dazu gab es vorweg einen ersten Entwurf einer <\/span>Twitter-Guideline<\/span><\/a>, die offen kommentiert und erg\u00e4nzt werden konnte und die dann auch im Programmheft abgedruckt wurde. Ziel: Transparent machen, dass auch im Web Kommunikation zur Tagung stattfndet, einladen sich einzubringen und Vernetzungen auch dort vereinfachen. Verbunden war das ganze dann noch mit einem <\/span>Twitter-Award,<\/span><\/a> der nach bestimmten Regeln die Online-Kommunikation auszeichnete (<\/span>Awardpreistr\u00e4ger*innen hier einsehbar<\/span><\/a>) und f\u00fcr alle Anwesenden durch eine Verleihung zum Abschluss der Tagung wieder sichtbar machte.<\/span><\/p>\n

Wieso ist gerade dieses zwischen den R\u00e4umen so passend f\u00fcr Twitter und die Hochschuldidaktik? Schriftliche Kommunikation wird durch Twitter einerseits dauerhaft festgehalten. Andererseits ist der eher fl\u00fcchtige Kommunikationsstrom in einem Twitter-Feed und der oft eher informelle Ton in den nur 140 Zeichen langen Nachrichten etwas, das andere, ungew\u00f6hnliche Begegnungen erm\u00f6glicht, die anders funktionieren als in den sonstigen Logiken einer rein fachlichen Kommunikation. Duzen ist \u00fcblich, einfaches Nachfragen und Verweisen auf andere Beitr\u00e4ge und Diskussionsstr\u00e4nge, ein Einklinken in Diskussion v\u00f6llig Fremder Menschen ebenso. (btw: Gibt es hierzu sicherlich weitergehende theoretische \u00dcberlegungen und wissenschaftliche Untersuchungen, die aber das Thema sprengen w\u00fcrden). J\u00f6rn Loviscach fasst das so zusammen: \u201cSelbsthilfe durch den digitalen Austausch bietet unz\u00e4hlige Lernchancen: Was sind aktuelle Themen? Was sind unverzichtbare Grundlagen? Was sollte man gelesen oder gesehen haben? Wo sollte man mitmachen? Wie verh\u00e4lt man sich in der jeweiligen Community? Und nebenbei erh\u00e4lt man hoffentlich noch Antworten auf seine fachlichen Fragen.\u201d (<\/span>Loviscach 2016, S. 5<\/span><\/a>). Gleichzeitig kritisiert er allerdings f\u00fcr Bildungsthemen weniger harte Bandagen und eine \u201cvielleicht auch weniger kontroverse Diskussion\u201d und bezieht sich dabei auf die Untersuchungen von <\/span>Schulmeister (2010)<\/span><\/a>.<\/span><\/p>\n

Manche Tagungen nutzen diese M\u00f6glichkeiten trotzdem mittlerweile aktiv, einzelne Institutionen auch. Einerseits um wichtige Themen zusammenzubringen, aber auch um sich als offen darzustellen. Das muss man dann allerdings auch ernst nehmen, was auch eine Herausforderung sein kann. Aber da die Hochschuldidaktik mitunter ohnehin als Feld verstanden wird, das zwischen verschiedenen St\u00fchlen sitzt, u.a. zwischen Akademie und Administration, als so genannter third space (vgl. <\/span>ZFHE<\/span><\/a>), sollte es ihr nicht schwer fallen, gerade in diesen Zwischenr\u00e4umen gut zu agieren. Zumindest ich kenne auch auf Twitter dazu gute Beispiele – die m\u00f6ge man aber gerne auf Twitter selbst suchen und mitgestalten! Vielleicht auch bei einem der n\u00e4chsten Treffen der AG Digitale Medien und Hochschuldidaktik. <\/span><\/p>\n

Zur Vertiefung: <\/span><\/p>\n