Herzlich willkommen!
Unser nächstes Treffen der Gesamt-AG findet am Montag, den 17. März 2025, 12.30 – 14.00 Uhr statt.
Ganz aktuell: Online-Reihe – welche Bedeutung hat physische Präsenz am Campus? Wie können wir das, was in sozialen Begegnungen passiert, besser verstehen und bewusst fördern? In einer Online-Reihe gehen wir der Frage nach, was Studierende ausschließlich oder überwiegend in physischer Präsenz lernen und erleben können, im Vergleich zu digitaler Lehre. Die Erkenntnisse dokumentieren wir auf diesem
Miro-Board. Am Donnerstag, den 27. März, um 10 Uhr stellen wir auf der dghd-Jahrestagung in Frankfurt/Main eine Zusammenfassung vor.
- PD Dr. Stefan Jahnke, Päd. Psychologe an der Uni Mannheim im Gespräch mit Nici Arden Herzog und Dr. Annette Glathe: „Kommst du noch mit in die Mensa? Der weitreichende Einfluss sozialer Eingebundenheit“. Dass soziale Eingebundenheit einen Einfluss auf intrinsische Motivation hat, ist für viele Lehrende Allgemeinwissen. Dass sie jedoch auch für Dropout im Studium von Relevanz ist und über positive Erinnerungen die Resilienz von Menschen noch viele Jahre nach dem Studium stärken kann, ist weniger bekannt. Vergleiche zwischen Studierendenkohorten vor und während Corona legen nahe, dass Lehre in Präsenz – im Gegensatz zur reinen Online-Lehre – positive Effekte auf die soziale Eingebundenheit hat. Gleichzeitig erleben von Marginalisierung betroffene Studierende im regulären Studienalltag auf dem Campus regelmäßig Ausgrenzungserfahrungen, wodurch ihr Bedürfnis nach Zugehörigkeit gefährdet wird. Diskutiert werden die Konsequenzen dieser Befunde für die Gestaltung von Hochschullehre in Präsenz und digital. Im Fokus stehen insbesondere die Förderung günstiger sozialer Kontakte zwischen Studierenden. Zur Videoaufzeichnung.
- Gespräch mit Prof. Dr. Rolf van Dick zum Thema Soziale Identität und Wohlbefinden. Die psychische Gesundheit vieler junger Menschen ist derzeit aufgrund verschiedener Faktoren beeinträchtigt – so zeigen Studienergebnisse bspw., dass sich 37% der Studierenden einsam fühlen. Die Hochschule als Ort sozialer Begegnung hat das Potential, das Wohlbefinden und die soziale Identität von Studierenden zu fördern. In diesem ersten Online-Event ging es darum, wie physische Präsenz in Lehrveranstaltungen und bei informellen Begegnungen am Campus sich auf das soziale Miteinander und das Wohlbefinden auswirken und wie u.a. durch sog. „Groups 4 Health“ ein soziales Zugehörigkeitsgefühl von Studierenden explizit unterstützt werden kann. Die Videoaufzeichnung ist hier verfügbar.
Auf dieser Seite finden Sie folgende Inhalte:
- Über uns und unser Ziel
- Aktuelle Teilarbeitsgruppen der AG
- Ausgearbeitete Ressourcen (Videos, Texte…)
- Literatur und weitere Online-Ressourcen
Über uns und unser Ziel
Die Arbeitsgruppe “Psychologie und Lehr-Lern-Forschung” entstand durch einen Beitrag für die dghd-Werkstatttagung im März 2021. Im Juni wurde sie als eigenständige AG in die dghd aufgenommen. Seit Sommer 2021 arbeiten wir schwerpunktmäßig an folgenden Fragestellungen:
- Welche psychologischen Theorien/Modelle und empirischen Erkenntnisse sind hilfreich für die Gestaltung von Lehre, Modulen und Studiengängen?
- Was wissen wir über die unterschiedlichen Formate der Lehre (reine Online-Lehre/Blended Learning/Hybride Lehre/Präsenz)? Was sind zentrale Einfluss- und Gestaltungsfaktoren? Wie kann die Mediendidaktik mit der Hochschuldidaktik zusammengedacht werden, zumal Medien alltäglicher Bestandteil von Hochschullehre sind?
- Wie können wir psychologische Forschungsergebnisse und Theorien/Modelle für HochschuldidaktikerInnen und Lehrende aufbereiten und zugänglich machen?
- Wie können wir Lehrende durch Forschungsergebnisse als WissenschaftlerInnen ansprechen und dadurch Hochschuldidaktik evidenzbasiert vermitteln?
Damit wollen wir verbreiteten und nicht förderlichen
Neuro- und Lernmythen entgegenwirken und sie durch fundierte wissenschaftliche Theorien und Erkenntnisse ersetzen. Auch zeigen wir Verbindungen zu den Fachdidaktiken (z.B. der Informatik und Medizin) auf.
Die Psychologie liefert Theorien und Erkenntnisse zu Lernen, Gedächtnis, Expertise, Handlungskompetenz, sozialer Interaktion, Persönlichkeitsentwicklung, Entwicklung von Werten und Einstellungen etc. von (jungen) Erwachsenen. Diese in der Alltagssprache vielfach verwendeten Begriffe werden in der Psychologie seit langem theoretisch fundiert und evidenzbasiert erforscht. Die psychologische Lehr-Lernforschung beschäftigt sich beispielsweise mit der Effektivität von Lehrmethoden (Gruppenarbeit, Peer-Feedback etc.), Lehrformaten (Präsenz, Blended, Online etc.), oder mit der Auswirkung von Prüfungsformaten auf das Lernverhalten der Studierenden. Durch einen besseren disziplinübergreifenden Transfer der psychologischen Erkenntnisse kann die langjährige evidenzbasierte Forschung systematisch für die Hochschullehre auf der Mikro-, Meso- und Makroebene zur Verfügung stehen.
Mitwirkende in der AG sind u.a.
Prof. Dr. Carla Bohndick
Dr. Natalie Enders
Dr. Annette Glathe
PD Dr. Ulrike Hanke
AR Dr. Dorothe Kienhues
Prof. Dr. Elisabeth Mayweg
Dipl.-Psych. Martina Mörth
Prof. Dr. Hiltraut Paridon
Dr. Rüdiger Rhein
Dr. Jana Rückmann
Julia Kröcher
Prof. Dr. Immanuel Ulrich
Insgesamt besteht unsere AG mittlerweile aus über 60 Mitgliedern. Wir freuen uns über das so große Interesse. 20 – 25 Personen beteiligen sich aktiv und weitere möchten sich gerne noch einbringen. Für einen Überblick über die Ziele und die Zusammenarbeit in der AG sowie über die Themen, an denen gearbeitet wird oder noch gearbeitet werden kann, bitten wir alle Interessierten, sich dieses Miroboard anzusehen:
https://miro.com/app/board/uXjVNed1Q58=/?share_link_id=49687678285.
Um uns kennenzulernen, können Sie an den Gesamt-AG-Meetings gerne erst mal als Gast teilnehmen. Dort besprechen wir Ausarbeitungen der Teil-Arbeitsgruppen. Die Teil-AGs organisieren ihre Treffen selbst.
Sprecherinnen der AG sind: Martina Mörth (martina.moerth [at] tu-berlin.de), Dr. Natalie Enders (endersna [@] uni-hildesheim.de).
Aktuelle Teilgruppen und Aktivitäten der AG
- Was kann ausschließlich, überwiegend oder nicht in physischer Präsenz gelernt werden? – aktuelle Online-Event-Reihe sowie zusammenfassender Vortrag auf der dghd-Jahrestagung 2025
- Künstliche Intelligenz und Psychologie: die Phasen wissenschaftlichen Arbeitens mit Hilfe von Psychologie und Lehr-Lernforschung verstehen
- Herausgabe eines Themenhefts der Zeitschrift für Hochschulentwicklung zu „Psychologische Erkenntnisse für die Hochschullehre“. Erscheint im Frühling 2025.
- Mitgestaltung der Reihe „Hochschuldidaktik als Wissenschaft“ der dghd
- Selbstlernphasen gut gestalten – Ausarbeitungen zu Feedback, Kollaboratives Lernen, Selbstregulation, Gedächtnis und Lernstrategien
- Motivation und Emotion
- Persönlichkeitsentwicklung – psychologische Erkenntnisse als Basis
- Wie entwickeln sich Werte und wie können sie gelehrt werden?
- u.a.
Ausgearbeitete Ressourcen
Mörth, M. & Ulrich, I. (2024). Psychologische Grundlagen von Lernen, Persönlichkeitsentwicklung und sozialem Miteinander. In Vöing, N. (Hrsg.). Praxishandbuch Hochschullehre. Band I. transcript Verlag. Preprint unter:
https://www.researchgate.net/publication/382196286
Mayweg, E., Enders, N., Bohndick, C. & Rückmann, J. (2023). Online, blended oder Präsenz? Ein systematisches Literaturreview von Metaanalysen zur Effektivität hochschulischer Lehrformate, ZeHf – Zeitschrift für empirische Hochschulforschung, 1-2023, S. 96-122. https://doi.org/10.3224/zehf.v7i1.07
Im Artikel
Psychologie als eine Grundlage der Hochschuldidaktik. Ansatz für eine interdisziplinäre Annäherung haben Martina Mörth, Hiltraut Paridon, Natalie Enders und Immanuel Ulrich die vielfältigen Bezüge zwischen Psychologie und Hochschuldidaktik veranschaulicht. Erschienen im Sammelband von Rüdiger Rhein und Johannes Wildt zum Thema Hochschuldidaktik als Wissenschaft. Transcript Verlag.
https://doi.org/10.14361/9783839461808-007
Masson, S., Weber, T., Mörth, M., Kröcher, J.: (Digitales) Feedback lernförderlich gestalten – ein evidenzbasierter Leitfaden für Lehrende. Vortrag auf University Future Festival 2024. Materialien zum Video auf unserem
frei zugänglichen Conceptboard
Digitale Selbstlernphasen gut gestalten – Erkenntnisse aus Psychologie und Lehr-Lernforschung
Beitrag auf dem University Future Festival 2023 von Martina Mörth, Hiltraut Paridon, Silke Masson und Julia Kröcher
Digital gestaltete Selbstlernphasen stellen einen Mehraufwand für Lehrende dar, deshalb ist es wichtig zu wissen, wann sich Selbstlernphasen lohnen und wie sie gut gestaltet werden können. Evidenzbasierte Erkenntnisse helfen bei der Entscheidung, Selbstlernphasen – insbesondere in wissensbasierten Grundlagenveranstaltungen – lernförderlich umzusetzen.
KI in der Hochschullehre
Gemeinsam mit dem dghd-Vorstand und der AG digitale Medien haben wir eine Online-Veranstaltungsreihe zum Thema
„KI in der Hochschullehre“ ins Leben gerufen. Wir finden es wichtig, dass die dghd bei dieser Disruption in der Lehre und der Hochschuldidaktik eine gestaltende Rolle einnimmt. Nehmen Sie teil, informieren Sie sich und diskutieren Sie Veränderungen in der Lehre mit. Vergangene Events sind auf dem dghd-Youtube-Channel in dieser Playlist abrufbar:
Vortrag von Martina Mörth im Gesprächsforum Digitales Lehren der Uni Bochum am 5.7.2023
Schon vor einem Jahr haben wir begonnen, uns intensiv mit dem Lehrformat hybride Lehre (verstanden als das gleichzeitige Unterrichten von Lernenden vor Ort und online-zugeschalteten) zu beschäftigen. Damals war die Forschung zu diesem Lehrformat noch dürftig. Aber im letzten Jahr hat sich da viel getan.
Mittlerweile gibt es eine ganze Menge an Forschungsergebnissen über die Wirksamkeit und Zufriedenheit mit diesem Lehrformat.
In der Praxis haben wir es mit folgender Situation zu tun:
- Studierende fordern und wünschen oft ein hybrides Lehrangebot,
- manche Hochschulen verschaffen sich durch die explizite Ankündigung hybrider Lehrangebote einen Wettbewerbsvorteil
- manche Lehrende und Hochschulleitungen lehnen sie kategorisch ab.
Wir stellen Ihnen aktuelle Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit hybrider Lehre und forschungsbasierte Gelingensbedingungen vor und geben außerdem Einblicke in unsere ganz praktischen Erfahrungen mit der hybriden Lehre.
Hier finden Sie die
Aufzeichnung des Events und die
Folien.
Neuer
Blogbeitrag auf der Website des Hochschulforum Digitalisierung von Prof. Dr. Elisabeth Mayweg, Theresa Ruwe und Dr. Rüdiger Rhein:
Wann lohnt sich der Einsatz digitaler kollaborativer Lernformate bei der Gestaltung von Hochschullehre? Wie können kollaborative Formate wie Breakout-Sessions, virtuelle Whiteboards, Padlets, Diskussionsforen nachhaltig lernwirksam umgesetzt werden? Neben persönlichen Erfahrungen liefert auch die Lehr-Lern-Forschung wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung kollaborativen Lernens (im digitalen Raum). Einige konkrete Handlungsempfehlungen sind hier dargestellt:
https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/einsatz-von-digitalen-kollaborativen-lernformen
Welche Erkenntnisse der empirischen Lehr-Lernforschung sind bei der Gestaltung und Umsetzung von digitalen Selbststudiumsphasen hilfreich? Wie lässt sich das Selbststudium lernförderlich gestalten und wie sollte man es am besten mit Präsenzphasen verknüpfen? Welche Faktoren beeinflussen den Erfolg des Selbststudiums? Wie können effektive nachhaltige Lernstrategien und kollaboratives Lernen lernförderlich integriert werden?
- Effektivität von Lehrformaten
- Was sind Verhaltensfaktoren guter Lehre? (Min. 10.15)
- Welche Faktoren der Studierenden sind besonders relevant für die Lehrgestaltung? (Min. 14.00)
- Grundlagenwissen durch Unterstützung effektiver Lernstrategien nachhaltig fördern (Min. 21.16)
- Kollaboratives Lernen für vertieftes Verarbeiten (Min. 29.50)
- Beispiele aus der Praxis (Min. 40.24)
Ein
Online-Vortrag von Prof. Dr. Elisabeth Mayweg, Dipl.-Psych. Martina Mörth, Prof. Dr. Immanuel Ulrich auf dem E-Learning-Tag der Uni Jena am 27. Juni 2022.
Eine
textlich ausgearbeitete Version eines Vortrags mit ähnlichen Inhalten, den Martina Mörth auf der Jahrestagung der Hochschulen der Öffentlichen Verwaltung (Glienicker Gespräche 2022) gehalten hat, kann über
Researchgate downgeloaded werden:
Chancen digitaler Lehre aus Sicht des Lernerfolgs – Evidenzbasierte Erkenntnisse für die Lehrgestaltung
Viele Lehrende haben in den Corona-Semestern Videos produziert und fragen sich nun, ob sie sie weiter nutzen und aktualisieren sollen oder ob es besser ist in physischer Präsenz Inhalte zu vermitteln. Studierende wollen gerne mit Videos lernen, doch müssen sie sich über gewohnte Youtube- oder TikTok-Sehgewohnheiten hinaus mit den Inhalten beschäftigen. Wie können Lehrende dies unterstützen?
- Warum überhaupt Lehrvideos? (Min. 1.30)
- Was sind Lehrvideos? (Min. 5.36)
- Wirkungen von Lehrvideos (Min. 10.15)
- Wann Lehrvideos einsetzen? (Min. 15.19)
- Theoretische Basis des (inneren) Lernprozesses, um didaktische Empfehlungen zu begründen (Min. 21.50)
- Wie sind gute Lehrvideos gestaltet? (Multimedia-Prinzipien) (Min. 31.35)
- Reduktion der lernirrelevanten Belastung (Min. 34.18)
- Optimierung der kognitiven Belastung aufgrund der Komplexität des Lerngegenstands (Min. 40.50)
- Förderung lernrelevanter Verarbeitungsprozesse durch zwischenmenschliche Aspekte (Min. 40.45)
- Wie werden Lehrvideos lernförderlich in die Lehre eingebettet? – Anregen von Wissensverarbeitung und Integration (Min. 50.00)
- Effektivität von Lernmethoden – ICAP-Modell (Min. 53.13)
- Einzelne Lernaktivitäten (Min. 56.03)
- Fazit (Min. 01.03.50)
Die Erkenntnisse der psychologischen Lehr-Lernforschung dazu sind in der
Videoaufzeichnung und im
Foliensatz mit vollständiger Literaturliste zusammengefasst.
Das ist eine Aufzeichnung unseres Online-Events vom 27. April 2022 mit Dr. Annette Glathe, PD Dr. Ulrike Hanke, Dipl.-Psych. Martina Mörth, Dr. Jana Rückmann, M.A., M.Ed. Julia Ruleva, M.A. Martina Venus.
Eine
Kurzzusammenfassung der Multimediaprinzipien ist in dieser Handreichung zu finden. Sie ist einfach zum Ausdrucken, z.B. wenn Sie die Prinzipien konkret in Ihren Lernmaterialien umsetzen möchten.
Aufzeichnung des Vortrags von Dipl.-Psych. Martina Mörth, Prof. Dr. Immanuel Ulrich und Dr. Natalie Enders im Rahmen des University Future Festival 2021
.
Anhand eines integrativen psychologisch fundierten Verständnisses von Lernen und entsprechenden Lehrfunktionen wird deutlich, an welchen Stellen digitale Medien den Lern-Lehr-Prozess wie unterstützen können. (Das dargestellte Modell ist eine vorläufige Version, die wir noch weiter ausarbeiten und differenzieren.)
- Effekte der Lehrformate (aus der weiter unten dargestellten Zusammenfassung von Metaanalysen)
- Verhaltensfaktoren guter Lehre – welches Verhalten von Lehrenden besonders wirksam ist (Min. 3.38)
- Welche inneren Vorgänge und Faktoren beim Lernen sind besonders relevant für die Lehrgestaltung (Min. 5.18)
- Funktionen der Lehre – an welchen Stellen der Lernprozess wodurch unterstützt werden kann (Min. 12.30)
- Wer soll welche Funktionen der Lehre übernehmen – Lehrende, Studierende, Medien? (Min. 13.25)
- Informierungsfunktion – Aufbereitung der Lernmaterialien (Min. 17.07)
- Informationsverarbeitung (Min. 19.18)
- Speicherung, Wissensintegration und Transfer (Min. 20.40)
- Beispiel Integration der Erkenntnisse in Flipped-Classroom-Szenario (Min. 21.28)
- Theoretische Grundlagen und Literatur (Min. 22.30)
Eine Zusammenfassung der Erkenntnisse und Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen gibt es auch von einer Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Frank Fischer an der LMU München:
Digitales Lehren und Lernen an der Hochschule: Erkenntnisse aus der empirischen Lehr-Lernforschung
Teil 1: Planung und Gestaltung digitaler Lehre
Teil 2: Betreuung, Begleitung und Unterstützung digital gestützten Lernens – Herausforderungen und Chancen für innovative Hochschullehre
Folien und Arbeitsergebnisse des Online-Events vom 29. Sept. 2021 (Download durch Klick auf die Folie)
Dazu ist ein
Blogbeitrag auf der HFD-Seite entstanden.
Eine weiterführende Klärung der Begriffe und Hilfestellungen für die Umsetzung ist im Artikel von Dr. Tamara Rachbauer und PD Dr. Ulrike Hanke (2022) zu finden:
Hybride, blended synchronous und Hyflex-Lehre – Chancen, Risiken und Gelingensbedingungen. Zeitschrift für Hochschulentwicklung, Jg. 17 / Nr. 2 (Juni 2022).
https://zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/1564
Ganz praktisch: Das Berliner Netzwerk digitale Lehre hat einen
Realitäts-Check hybride Lehre als Online-Events durchgeführt, Videoaufzeichnung und PPT-Folien stehen zur Verfügung.
Literatur und Online-Ressourcen
Hier listen wir vorhandene Ressourcen, vor allem Herausgeberwerke und Lehrbücher sowie fundierte Überblicksbände, ggf. einschlägige Artikel, die den aktuellen Wissensstand der Psychologie im Kontext von Lehren und Lernen an Hochschulen aufzeigen, und wollen sie damit für die Diskussion über lernförderliche Gestaltung der Hochschullehre zugänglich machen. Sie werden laufend ergänzt und kommentiert. Angesichts des großen Umfangs der langjährig erforschten psychologischen Theorien, Konzepte und Erkenntnisse arbeiten wir an der kompakt komprimierten Darstellung zu ausgewählten Fragestellungen und „Kristallisationspunkten“.
Neuro- und Lernmythen
sind weit verbreitet. Welche sind das und warum sind sie nicht förderlich für die Erklärung von Unterschieden zwischen Lernenden und die Gestaltung der Lehre:
Steins, G., Spinath, B., Dutke, S., Roth, M., Limbourg, M. (2022).
Mythen, Fehlvorstellungen, Fehlkonzepte und Irrtümer in Schule und Unterricht.
Lewandowsky, S., Cook, J., Ecker, U. K. H., Albarracín, D., Amazeen, M. A., Kendeou, P., Lombardi, D., Newman, E. J., Pennycook, G., Porter, E. Rand, D. G., Rapp, D. N., Reifler, J., Roozenbeek, J., Schmid, P., Seifert, C. M., Sinatra, G. M., Swire-Thompson, B., van der Linden, S., Vraga, E. K., Wood, T. J., Zaragoza, M. S. (2020). Widerlegen, aber richtig. The Debunking Handbook 2020. Verfügbar unter
https://sks.to/db2020. (deutsch:
DebunkingHandbook2020-German.pdf (skepticalscience.com)
Daumiller, M., & Wisniewksi, B. (2022, May 16).
Lerntypen – Warum es sie nicht gibt und sie sich trotzdem halten.
Betts, K., Miller, M., Tokuhama-Espinosa, T., Shewokis, P., Anderson, A., Borja, C., Galoyan, T., Delaney, B., Eigenauer, J. & Dekker, S. (2019).
International report: Neuromyths and evidence-based practices in higher education. Online Learning Consortium: Newburyport, MA.
Kirschner, P. A. & van Merriënboer, J. J. (2013). Do learners really know best? Urban legends in education. Educational Psychologist, 48(3), 169–183.
https://doi.org/10.1080/00461520.2013.804395
Müller, S. (2020). Didaktische Mythen im Hochschulwesen am Beispeil der „Learning Styles“. die hochschullehre, 6,
https://doi.org/10.3278/HSL2036W
Paridon, H. (2018). Neuromythen – ein Thema für die Hochschullehre?! In B. Berendt, N. Schaper, J. Wildt (Hrsg.). Neues Handbuch Hochschullehre, 87. Ergänzungslieferung, A 2.11, 1-16.
Ulrich, I. (2020).
Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen (2., aktualisierte, korr. u. erw. Aufl.). Springer. Kap. 2 Populäre Mythen.
Dajung Diane Shin, Minhye Lee & Mimi Bong (2022) Beyond left and right: learning is a whole-brain process, Theory Into Practice,
DOI: 10.1080/00405841.2022.2096386
Was sind psychologisch fundierte Grundlagen?
Was ist die Psychologie?
Psychologie als Wissenschaft – kompakte Erklärung insb. für Personen aus Bezugswissenschaften:
https://www.socialnet.de/lexikon/Psychologie
Noltig & Paulus (2018). Psychologie lernen. Beltz. Grundlagenwerk, um zu verstehen, was die Psychologie ist und wie sie auf verschiedenste praktische Fragestellungen angewandt werden kann.
https://www.beck-shop.de/nolting-paulus-psychologie-lernen/product/25273057
Julius Kuhl & Markus Quirin (2024). Persönlichkeitspsychologie. Motivation, Kognition und Selbststeuerung – Ein integratives Lehrbuch. Hogrefe. Das Buch beschreibt verschiedene traditionelle Sichtweisen und Ansätze aus der Persönlichkeits- und Motivationspsychologie sowie ihre wichtigsten Forschungsbefunde. Dies geschieht in einer Weise, dass ein
integratives Verständnis der menschlichen Persönlichkeit und somit vernetztes Denken erleichtert wird. Die Kapitel sind nicht nach vorherrschenden theoretischen Ansätzen (Schulen) oder Forschungsthemen geordnet, sondern systematisch nach sieben psychischen Prozessebenen:
Gewohnheiten, Temperament, Affekt, Stressbewältigung, Motive, komplexe Kognition und Selbststeuerung. Persönlichkeit lässt sich demnach als die für das Individuum typische Art und Weise beschreiben, wie das Zusammenwirken der verschiedenen Prozessebenen das Erleben und Handeln steuert.
https://www.hogrefe.com/de/shop/persoenlichkeitspsychologie-97673.html
Lehren und Lernen (mit digitalen Medien):
Roelle, J., Lachner, A., Heitmann, S. (2023). Lernen. Theorien und Techniken. utb. Zusammenfassung von zeitgenössischen pädagogisch-psychologischen Lerntheorien sowie darauf aufbauenden effektiven, evidenzbasierten Lerntechniken. Es geht um Wissensrepräsentationen in unserem Gedächtnis, um konstruktionsorientierte Lerntheorien, Selbstregulation und Cognitive Load, um Lerntechniken (wie Lernen durch Erklären, durch Concept Mapping, durch Abrufübung, aus Lösungsbeispielen etc.) sowie um Lernen in einer Kultur der Digitalität, in heterogenen Kontexten oder über die Lebensspanne hinweg. So etwas hat schon lange gefehlt.
Noch eine größere Breite der psychologischen Erkenntnisse zum Verständnis von Menschen:
Wisniewski B. (2019). Psychologie für die Lehrerbildung. utb. Er adressiert konsequent pädagogische Unschärfen und setzt wenig hilfreichen Bewertungen wie „zeitgemäß“, „innovativ“, „modern“ etc. qualitative Bewertungen wie „empirisch belegt“ und „wirksam“ entgegen. Ein großes Kapitel beschäftigt sich mit der psychischen Entwicklung von Menschen (im Kontext ihrer Umwelt), wobei er explizit auch Entwicklungsaufgaben des jungen Erwachsenenalters einbezieht (und dieses umfasst die Altersspanne von 18 bis 30 Jahre, ist also hochrelevant für ein Verständnis des Großteils unserer Studierenden). Auch sozialpsychologische Theorien werden dargestellt (soziale Wahrnehmung, Kommunikation, Gruppenphänomene) und auch Gesundheit/Resilienz/Stress der Lehrenden.
Hattie, J. (2023). Visible Learning: The Sequel. A Synthesis of Over 2,100 Meta-Analyses Relating to Achievement. Routledge.
Rey, G. D. (2021). Powerpoint-Folien sowie Aufzeichnungen der Vorlesung „Lehren und Lernen mit Medien 1 + 2“ des Lehrstuhls für Psychologie digitaler Medien, TU Chemnitz:
https://www.tu-chemnitz.de/phil/imf/psyler/lehre/index.php#llm – Umfassende Inhalte zu Gestaltung von Text und Bild, Lernervorwissen, Kollaborativem Lernen, Feedback, Adaptive Lernsysteme, Simulationen u.a. – mit vielen Literaturhinweisen auf grundlegende sowie aktuelle Artikel.
Overson, C. E., Hakala, C. M., Kordonowy, L. L., & Benassi, V. A. (Eds.). (2023). In their own words:
What scholars and teachers want you to know about why and how to apply the science of learning in your academic setting. Society for the Teaching of Psychology.
https://teachpsych.org/ebooks/itow
Kerres, M. (2021).
Didaktik. Lernangebote gestalten. Waxmann. – Integrativer Ansatz: bringt internat.+ dt.sprachige, psycholog.+ erziehungswiss. Perspektiven zusammen mit Bildung in einer digitalen Welt. Stellt Widersprüche zwischen empir. Lehr-Lernforschung + Didaktik dar und zeigt Lösungswege auf, wie mit Widersprüchen umgegangen werden kann. Ein
Leitfaden für das didaktische Design von Lernangeboten führt die dargestellten Analyse- und Entscheidungsschritte zusammen. Dazugehörende Online-Ressource mit Videos und Lernaufgaben
https://didaktik.info/utb/
Kerres, M. (2018). Mediendidaktik. Konzeption und Entwicklung digitaler Lernangebote (5. Auflage). Oldenbourg: DeGruyter. – Sehr ausführliche Online-Ressource mit Erklärvideos und Lernaufgaben:
https://didaktik.info/medien/
Niegemann, H., Weinberger, A. (Hrsg.) (2020). Handbuch Bildungstechnologie. Konzeption und Einsatz digitaler Lernumgebungen. Springer.
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-54368-9. Umfangreiche Zusammenstellung von viel psychologischer Forschung zu wissenschaftlichen Aspekten der Bildungstechnologie mit konkretem Praxisbezug. Eine wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen im Bildungsbereich. I.
Grundlagen: Lernen mit Medien, Multimedia-Learning, Computerunterstütztes kollaboratives Lernen, selbstreguliertes Lernen und Bildungsmedien; II.
Modelle des Instruktionsdesigns zur Konzeption und Gestaltung technologiegestützter Lernumgebungen (4C/ID, etc.); III.
Szenarien und Formate technologiegestützten Lernens, z.B. Lernspiele, Erklärvideos als Format des E-Learnings, Videos in der Lehre; IV.
Strukturierung technologiegestützten Lernens: Lernen mit Bewegtbildern (Videos und Animation), Interaktivität und Adaptivität, Feedbackstrategien für interaktive Lernaufgaben, Motivationsdesign bei der Konzeption multimedialer Lernumgebungen, Grafikdesign; V.
Qualitätssicherung: Assessment, Learning Analytics; VI. Ökonomische und rechtliche Aspekte; VII. Bildungstechnologie in unterschiedlichen Lehr-Lern-Kontexten (soziale Medien, OER etc.)
Mayer, R. (Ed.) (2021/2022): The Cambridge Handbook of Multimedia Learning. Third edition (revised edition of 2014). Cambridge: Cambridge University Press. Umfassendes Werk, das den aktuellsten Stand von Forschung und empirisch fundierten Theorien im Bereich Multimedia-Learning zusammenfasst und praxisorientiert darstellt. I. Background: u.a. Common but Questionable Principles of Multimedia Learning. II.
Theoretischen Grundlagen (Cognitive Theory of Multimedia Learning, Implications of Cognitive Load Theory, Integrated Model of Text and Picture Comprehension, 4C/ID – Four Component Instructional Design Model, Motivation and Affect in MML, Metacognition in MML. III.
Basic Principles of Multimedia Learning; IV. Prinzipien zur Reduktion der lernirrelevanten Belastung; V. Prinzipien zur Optimierung im Umgang mit Komplexität des Lerngegenstands; VI. Prinzipien zur Förderung lernrelevanter Aktivität durch zwischenmenschliche Aspekte; VII. Prinzipien zur Förderung der lernrelevanten Aktivität durch Elaboration/Wissensintegration. VIII. Multimedia Learning with Media (Simulations, Computer Games, Video, Virtual Reality etc.
Mayer, R. (2021). Multimedia Learning. Third Edition. Cambridge University Press. – Evidence-based approach to improving education using well-designed multimedia instruction. For graduate and undergraduate courses in psychology, education, computer science, communication, instructional design, game design.
Mayer (2021): Evidence-Based Principles for How to Design Effective Instructional Videos. Journal of Applied Research in Memory and Cognition, 10, 2, 229-240.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211368121000231?via%3Dihub
Dunlosky, J. & Rawson, K.A. (Eds.) (2019). The Cambridge Handbook of Cognition and Education.
https://doi.org/10.1017/9781108235631
Stephen L. Chew & William J. Cerbin (2021) The cognitive challenges of effective teaching, The Journal of Economic Education, 52:1, 17-40,
https://doi.org/10.1080/00220485.2020.1845266 A research-based conceptual framework of how students learn that can guide the design, implementation, and troubleshooting of teaching practice.
Kompakte Zusammenfassungen:
Eder/Scheiter/Lachner (2023).
Einsatz digitaler Medien für einen wirksamen Unterricht. Band 9. Publikationsreihe Wirksamer Unterricht. Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg.
Mörth, M., Enders, N., Ulrich, I. (2021). Online, hybrid, blended, Präsenz? Evidenzbasierte Erkenntnisse zur Gestaltung der (digitalen) Lehre. Vortrag auf dem University Future Festival 2021.
https://www.youtube.com/watch?v=JkmYvK8j-zs
Schultz-Pernice, F., Becker, S., Berger, S., Ploch, N., Radkowitsch, A., Vejvoda, J., Fischer, F. (2021). Digitales Lehren und Lernen an der Hochschule: Erkenntnisse aus der empirischen Lehr-Lernforschung.
Teil 1 Planung und Gestaltung digitaler Lehre
Teil 2 Teil 2: Betreuung, Begleitung und Unterstützung digital gestützten Lernens – Herausforderungen und Chancen für innovative Hochschullehre
Seufert, T. (2021). Digitales Lehren und Lernen – worauf kommt es an? Was passiert im Kopf der Lernenden?
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=8FVuiDCmbZE, 15 Min. Video kompakt
Buchner, J. (2020). Lernen mit Medien. Instruktionspsychologische Grundlagen kompakt. Videoreihe Learning Lab, Uni Duisburg-Essen.
https://www.youtube.com/playlist?list=PLOoVn1Vo5y5Kct2JECQHvMRttmBgwoE9J
Schneider, S., Beege, M., Nebel, S. et al. (2021). The Cognitive-Affective-Social Theory of Learning in digital Environments (CASTLE). Educ Psychol Rev (2021).
https://doi.org/10.1007/s10648-021-09626-5 – sehr kompakter Artikel (für Fortgeschrittene), der nicht nur die wichtigsten kognitiven, metakognitiven und emotionalen Theorien in das Modell der inneren Vorgänge beim Lernen integriert, sondern insbesondere die sozial(-kognitiven) Theorien (not only the social constructivist theory (Vygotsky 1978), social cognitive theory (Bandura 1986), or socially situated cognition theory (e.g., Smith and Semin 2004). Other theories are also included such as the theory on social representations (Moscovici 1981), the social reorientations theory (for an overview, see Augoustinos and Innes 1990; Fiske and Dyer 1985), the script theory of guidance (Fischer et al. 2013), the social agency theory (Mayer et al. 2003), the conflict elaboration theory (Mugny et al. 1995), or reflections on feedback associated social processes (e.g., Hattie and Timperley 2007; Narciss, 2008).
Überblickswerke/Lehrbücher zu psychologischen Erkenntnissen im Kontext von Lernen und Lehren
Zumbach, J., Bernstein, D., Narziss, S., Marsico, G. (Eds.) (2020, living reference work).
International Handbook of Psychology Learning and Teaching https://link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-030-26248-8 – Umfassende Ressource in mehr als 50 Beiträgen, die nicht nur fachspezifisch für Psychologie sind, sondern Lehre und Lernen insgesamt betreffen und
psychologische Forschung für Lehrende aller Fächer kompakt aufbereiten. „…provides a
state-of-the-art overview of psychology learning and teaching in a global perspective, provides comprehensive coverage of
effective teaching approaches for use in psychology curricula or
as part of curricula in other disciplines, constitutes the world’s most complete major reference work on psychology learning and teaching, containing chapters by contributors who are widely recognized as experts in their fields,
combines theoretical frameworks with recommendations for best teaching practices.“ (Hr. Zumbach hat uns freundlicherweise das Inhaltsverzeichnis zur Verfügung gestellt, so dass die Beiträge besser strukturiert werden können als derzeit auf der Springer-Website).
Edelmann, W., Wittmann, S. (2019). Lernpsychologie (8. vollständig überarbeitete Auflage). Weinheim: Beltz. – Systematischer integrativer Überblick über die Lernpsychologie, die heute als relativ umfassendes Gesamtkonzept von Veränderungsprozessen (Lernprozess, Gedächtnis, Kognitionen, Motivation) gesehen wird. Entgegen häufig anzutreffender Darstellungen sind auch behavioristische Theorien (nicht nur, aber eben auch) für einen wesentlichen Teil menschlicher Erfahrungsbildung immer noch höchst aktuell (und nicht lediglich ein historischer Abriss der früheren Psychologie), z.B. verstärken Lehrende positiv durch zustimmendes Kopfnicken, kleine wertschätzende Rückmeldungen, Zugewandtheit und Offenheit, bewusstes Sehen und Benennen von Anstregungsbereitschaft, kooperativem Verhalten etc., und tragen so zu einer positiven Fehlerkultur und Lernatmosphäre bei). Die AutorInnen verbinden vier grundlegende Lernformen (Reiz-Reaktions-Lernen, instrumentelles Lernen, Begriffsbildung und Wissenserwerb sowie Handeln und Problemlösen) in einem Gesamtkonzept und verstehen sie als dualistische Lerntheorie, d.h. als Systematisierungsansatz für Lernprozesse nach dem Ausmaß, in dem Umwelt einerseits und Subjekt andererseits Veränderungen im Erleben und Verhalten bewirken und gestalten.
Klauer, K. J. & Leutner, D. (2012). Lehren und Lernen. Einführung in die Instruktionspsychologie. Beltz. Ein breites Vorwissen ist die beste Basis für die Aneignung von neuen Sachverhalten und auch die Basis für die meisten Handlungskompetenzen wie z.B. Problemlösen auf hohem fachlichen Niveau. Auf Basis der psychologischen Erkenntnisse der Informationsverarbeitung bzw. Wissenskonstruktion zeigen die Autoren ein präskriptives Lehr-Lern-Prozess-Modell der notwendigen Schritte für die lernwirksame Gestaltung der Lehre. Diese Schritte können entweder – selbstgesteuert – komplett oder teilweise von den Lernenden übernommen werden, durch Medien unterstützt oder von Lehrenden übernommen werden. Im Kontext von Lehrveranstaltungen treffen die Lehrenden die Entscheidungen, welcher Prozessschritt durch sie selbst, durch die Studierenden oder durch Medien übernommen wird.
Wild, E., Möller, J. (Hrsg.) (2020). Pädagogische Psychologie (vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage). Berlin: Springer. frei verfügbar unter:
https://docplayer.org/183469011-Elke-wild-jens-moeller-hrsg-paedagogische-psychologie-2-auflage.html
Hasselhorn, M. & Gold, A. (2017). Pädagogische Psychologie. Erfolgreiches Lernen und Lehren. Stuttgart: W. Kohlhammer. (In Kap 5 integrative Sicht der lehrendenzentrierten und lernerzentrierten Auffassungen.)
Urhahne, D., Dresel, M. & Fischer, F. (Hrsg.) (2019). Psychologie für den Lehrberuf. Berlin: Springer. – Übersicht psychologischer Teildisziplinen. Gedächtnis, Problemlösen, soziale Strukturen und Prozesse, Motivation, Lernergebnisse messen etc.
Seidel, T., Krapp, A. (Hrsg.) (2014). Pädagogische Psychologie (6., vollständig überarbeitete Auflage). Weinheim: Beltz. (insb. Teil III: Lernen und Wissenserwerb, Lerngelegenheiten im Unterricht, Lernen in Gruppen, Lernen mit Medien)
Benassi, V. A., Overson, C. E., & Hakala, C. M. (Ed.) Division 2, American Psychological Association (2014). Applying science of learning in education: Infusing psychological science into the curriculum. Retrieved from the Society for the Teaching of Psychology web site:
http://teachpsych.org/ebooks/asle2014/index.php (frei zum Downloaden verfügbar). Verfasst von renommierten Psycholog*innen explizit für Lehrende an mittleren Schulen und Hochschulen.
National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine (2018). How People Learn II. Learners, Contexts and Cultures. (2nd edition). Washington D.C: National Academies Press.
https://doi.org/10.17226/24783 (online frei verfügbar) – Integrative Darstellung der wesentlichen wissenschaftlich gut gesicherten und vielfach bestätigten Erkenntnisse aus Neurowissenschaft, Kognitiver Psychologie, Entwicklungs- und Sozialpsychologie, Anthropologie und Bildungswissenschaft.
Kirschner, P.A. & Hendrick, C. (2020). How learning happens. Seminal works in educational psychology and what they mean in practice. Abingdon, New York: Routledge.
https://doi.org/10.4324/9780429061523
Dunlosky, J., Rawson, K.A. (Eds.) (2019). The Cambridge Handbook of Cognition and Education (Cambridge Handbooks in Psychology). Cambridge: Cambridge University Press. DOI: 10.1017/9781108235631.
https://www.cambridge.org/9781108416016 Umfassendes Werk zur Vertiefung von evidenzbasierten Erkenntnissen der Kognitionspsychologie für die Lehrgestaltung, das auch auf
fachspezifische kognitive Anforderungen eingeht (untergliedert nach Science & Math, Reading & Writing, General Learning Strategies, Metacognition):
Psychologisches Beratungs-Know-How in die Hochschuldidaktik transferiert:
Mendzheritskaya, J., Ulrich, I., Hansen, M., Heckmann, C. (2018). Gut beraten an der Hochschule. Wege zum besseren Lehren und Lernen. Verlag W. Kohlhammer. – Neben der Klärung eines grundlegenden professionellen Beratungsverständnisses und entsprechender Beratungstechniken gehen die AutorInnen auf die vielfältige Beratung von Lehrenden durch HochschuldidaktikerInnen sowie auf die Beratung von Studierenden durch Lehrende ein. Beiden gemein ist, dass die Beratenden in der Regel keine Beratungsausbildung haben. In diesem Buch werden unter Berücksichtigung psychologisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse praktisches Wissen, Gesprächsleitfäden sowie zahlreiche Handreichungen zur Verfügung gestellt.
Marfels, C. & Mörth, M. (2020). Wie Beratungskompetenz das Lehren einfacher macht. Lehre als kommunikatives Ereignis. Universitätsverlag der TU Berlin.
https://depositonce.tu-berlin.de/items/3013c526-0749-46e4-86bc-a2818d7a991f
Lehr-Lern-Forschung im Kontext der Hochschullehre
Ulrich, I. (2020). Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen (2., aktualisierte, korr. u. erw. Aufl.). Springer.
https://doi.org/10.1007/978-3-658-31070-7
Schneider, M., Mustafic, M. (2015). Gute Hochschullehre: Eine evidenzbasierte Orientierungshilfe. Wie man Vorlesungen, Seminare und Projekte effektiv gestaltet. Wiesbaden: Springer.
Schneider, M., & Preckel, F. (2017). Variables associated with achievement in higher education: A systematic review of meta-analyses. Psychological Bulletin, 143 (6), 565-600.
https://doi.org/10.1037/bul0000098, frei verfügbar unter
https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb1/prof/PSY/PAE/Team/Schneider/SchneiderPreckel2017.pdf
Schneider, M., Stern, E. (2010). The cognitive perspective on learning. Ten cornerstone findings. In: The nature of learning: Using research to inspire practice. 69-90.
https://doi.org/10.1787/9789264086487-en. Bielefeld: wbv. (auch die anderen Artikel in diesem Band)
Spinath, B. & Seifried, E. (2018). Was brauchen wir, um solide empirische Erkenntnisse über gute Hochschullehre zu erhalten? Zeitschrift für Hochschulentwicklung 13 (1), 153-169. frei verfügbar unter:
https://zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/1109
Zumbach, J., & Astleitner, H. (2016). Effektives Lehren an der Hochschule. Ein Handbuch zur Hochschuldidaktik. Kohlhammer.
Psychologische Forschung allgemeinverständlich erklärt
In-Mind | Psychologie für alle
https://de.in-mind.org/
(Peer-reviewed)
Psychological Science in the Public Interest
https://journals.sagepub.com/home/psi
(Peer-reviewed)
Dr. Benedikt Wisniewski: Psychologie fürs Klassenzimmer –
Deutsche Podcasts
In jeder Folge wird eine Studie, ein Review oder eine Metaanalyse vorgestellt, die für didaktische und pädagogische Erwägungen von Praktikerinnen und Praktikern relevant ist.
Literatur zu bestimmten „Kristallisationspunkten“, die zur Diskussion einladen
Was ist „aktives Lernen“?
Lombardi, D., Shipley, T.F. Astronomy Team, Biology Team, Chemistry Team, Engineering Team, Geography Team, Geoscience Team, and Physics Team (2021). The Curious Construct of Active Learning.
Psychological Science in the public interest. https://doi.org/10.1177/1529100620973974
Opdal, P.A. (2021). To Do or To Listen? Student Active Learning vs. the Lecture.
Studies in Philosophy and Education.
https://doi.org/10.1007/s11217-021-09796-3
Chi, M. T. H. (2009). Active-Constructive-Interactive: A Conceptual Framework for Differentiating Learning Activities.
Topics in Cognitive Science. https://doi.org/10.1111/j.1756-8765.2008.01005.x
Chi, Michelene T. H. & Wylie, Ruth (2014). The ICAP Framework: Linking Cognitive Engagement to Active Learning Outcomes. Educational Psychologist, 49(4), 219–243.
https://doi.org/10.1080/00461520.2014.965823
Was ist selbstgesteuertes Lernen? Welche Variablen spielen beim selbstregulierten Lernen eine Rolle?
Panadero, E. (2017). A Review of Self-regulated Learning: Six Models and Four Directions for Research.
Frontieres in Psychology. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2017.00422
Seufert, T. (2018). The interplay between self-regulation in learning and cognitive load, Educational Research Review, 24, 116-129,
https://doi.org/10.1016/j.edurev.2018.03.004
Wissen Studierende, wie sie am besten lernen? Was sind effektive Lernstrategien? Für welche Kompetenzbereiche gelten diese?
Dunlosky, J., Rawons, K.A., Marsh, E.J., Nathan, M.J. & Willingham, D.T. (2013). Improving students’ learning with effective learning techniques: promising directions from cognitive and educational psychology.
Psychological Science in the Public Interest, 14 (1), 4-58.
https://doi.org/10.1177/1529100612453266
Kim, J. A. (2021). Motivating durable learning through instructional design.
die hochschullehre, 7, 25-37.
https://doi.org/10.3278/HSL2104W
Mörth, M., Paridon, H., Sonntag, U. (2021). Kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse und ihre Folgerungen für evidenzbasierte Hochschullehre.
die hochschullehre, 7, 38-48.
https://doi.org/10.3278/HSL2105W (effektive nachhaltige Lehr-Lern-Strategien)
Enders, N. (2021). Tiefenverarbeitung mit Multiple-Choice-Fragen: Entwicklung eines Lernstrategietrainings.
die hochschullehre, 7, 77-86.
https://doi.org/10.3278/HSL2109W
Bjork, R. Using Desirable Difficulties to Enhance Learning.
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=XPllm-gtrMM
Was wissen wir über Feedback?
Panadero, E., Lipnevich, A. (2021). A review of feedback typologies and models: Towards an integrative model of feedback elements. Educational Research Review, 100416, ISSN 1747-938X,
https://doi.org/10.1016/j.edurev.2021.100416.
Ninaus, M., Sailer, M. (2022). Zwischen Mensch und Maschine: Künstliche Intelligenz zur Förderung von Lernprozessen. Lernen und Lernstörungen, 11(4).
https://doi.org/10.1024/2235-0977/a000386
Wann gelingt kooperatives oder kollaboratives Lernen, warum scheitert es manchmal?
Hänze, M., Jurkowski, S. (2021). Das Potenzial kooperativen Lernens ausschöpfen: Die Bedeutung der transaktiven Kommunikation für eine lernwirksame Zusammenarbeit. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie (2021),
https://doi.org/10.1024/1010-0652/a000335.
Mayweg-Paus, E., Enders, N., Zimmermann, M. (2020). Kommunikation und E-Learning: Bedingungen, Gestaltungsmöglichkeiten und Qualitätssicherung beim Einsatz von Foren in der Hochschullehre.
die hochschullehre, 3, 35-60.
https://doi.org/10.3278/HSL2003W
Was genau sind 21st Century Skills und wie können Problemlösen, Kreativität etc. in der Lehre gefördert werden?
Kalz, M. (2023). Zurück in die Zukunft? Eine literaturbasierte Kritik der Zukunftskompetenzen.
Medienpädagogik. Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 2023 (Occasional Papers): 332-52.
https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2023.11.19.X
Wisniewski, B., & Daumiller, M. (2023). Das 4K-Rätsel: Wie Schule Kompetenzen fördern soll, die keine sind.
https://psyarxiv.com/f2jm3/
Kerres, M. (2023).
Wie kann digitale Kompetenz vermittelt werden?
Kirschner, P. (2019). 21st century skills. Not very 21st century and not skills. Vortrag auf der research ED Netherlands 2019.
https://www.youtube.com/watch?v=7iuBFo_XutA&list=PLOoVn1Vo5y5IgyfVBY4Q89UyvaA8pS98L
Konkrete angewandte psychologische Erkenntnisse für die Lehre und angewandte Forschung im Kontext von Lehrveranstaltungen unter Berücksichtigung psychologischer Variablen
Samani, J., Pan, S.C. Interleaved practice enhances memory and problem-solving ability in undergraduate physics. npj Sci. Learn. 6, 32 (2021).
https://doi.org/10.1038/s41539-021-00110-x – Einsatz der effektiven Lernstrategie „Interleaving“ in Selbstlernphase einer großen Physik-Grundlagen-Lehrveranstaltung.
Lyle, K.B., Bego, C.R., Hopkins, R.F. et al. (2020). How the Amount and Spacing of Retrieval Practice Affect the Short- and Long-Term Retention of Mathematics Knowledge. Educ Psychol Rev 32, 277–295 (2020).
https://doi.org/10.1007/s10648-019-09489-x – Häufiges und insbesondere zeitlich verteiltes aktives Üben (Retrieval und Spacing) führen zu langfristiger verfügbarem Wissen der Inhalte eines Mathematik-Vorbereitungskurses im darauf folgenden Ingenieurstudiengang.
Mar, R.A., Li, J., Nguyen, A.T.P. et al. (2021). Memory and comprehension of narrative versus expository texts: A meta-analysis. Psychon Bull Rev 28, 732–749.
https://doi.org/10.3758/s13423-020-01853-1 – Inhalte in Storys verpackt hilft beim Lernen und späteren Erinnern der Inhalte.
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